Umfrage zum Stand von Online-Wahlen in Deutschland: Die positiven Erfahrungen mit digitalen Wahlen überwiegen

Ob Hochschulen, Kirchen, Vereine, Unternehmen oder Parteien, im Zuge der Corona-Pandemie hat die Nutzung von Online-Wahlplattformen deutlich zugenommen. Eine gemeinsame Umfrage von POLYAS und Appinio gibt Aufschluss über die Erfahrungen mit digitalen Wahlen und darüber, ob die digitale Stimmabgabe auch für politische Wahlen die Zukunft ist.

Berlin/Hamburg: 20. Oktober 2022 – In einer gemeinsamen Umfrage von POLYAS, einem der führenden Anbieter für Online-Wahlen, und dem Marktforschungsunternehmen Appinio, haben 1.000 Bürgerinnen und Bürger in Deutschland (repräsentativ nach Alter und Geschlecht) Fragen zum Thema Online-Wahlen beantwortet. Ziel des gemeinsamen Umfrageprojekts ist es, ein Bild der Akzeptanz und Erfahrungen in Bezug auf Online-Wahlen in der Bevölkerung zu erhalten. Welche Wünsche und Bedenken gibt es in Bezug auf digitale Wahlen und ist Barrierefreiheit oder Nachhaltigkeit ein Thema? Die repräsentative Befragung wurde im September 2022 über Appinios Meinungsplattform durchgeführt.

Seit vielen Jahren ist es möglich, seine Stimme bei Wahlen online abzugeben. Die Online-Wahl gilt als eine moderne Form der Partizipation und stärkt die Demokratie. Während der Corona-Pandemie hat diese Art zu wählen in vielen Organisationen – wie etwa in Vereinen, Verbänden, Unternehmen, Hochschulen, Kirchen und Parteien – an Beliebtheit gewonnen. Die Anzahl an Online-Wahlen stieg während der Pandemie deutlich, so eine interne Erhebung von POLYAS. Von 200 Projekten bei POLYAS im Jahr 2019 verfünffachte sich die Anzahl 2020 auf ca. 1100 Projekte. Im zweiten Pandemiejahr 2021 verdoppelte sich diese Zahl dann nochmal auf rund 2000 durchgeführte Projekte.

Ob Hochschulwahl oder Gremienwahl: Ein Viertel der Befragten hat schon einmal online gewählt

Von den 1.000 Befragten, die Appinio über seine Meinungsplattform im September kontaktiert hat, haben 26,1 % der Befragten bereits an einer Online-Wahl teilgenommen. Von denjenigen, die bereits an einer Online-Wahl teilgenommen haben (n=216), geschah dies in folgendem Kontext: in einem Verein (42,5 %), in einem Unternehmen (31,8 %), in einer Partei (30,7 %), in einer Hochschule (26,4 %), Kirche (19,4 %), Genossenschaft (16,5 %) und Kammer (16,1 %) sowie weitere 0,8 %.

Bei denjenigen, die bereits online gewählt haben, überwiegt die gute Erfahrung

Wählen, ob in Vereinen, Verbänden, Hochschulen oder auf einem Parteitag, wird vor allem mit dem Gang zur Wahlurne oder der Stimmabgabe per Briefwahl verbunden. Bei denjenigen, die ihre Stimme bereits online abgegeben haben (n=261), überwiegen die guten Erfahrungen mit Online-Wahlen. 84,4 % gaben an, gute bis sehr gute Erfahrungen mit Online-Wahlen gemacht zu haben.

Die Vorteile von Online-Wahlen? Weniger Aufwand, Flexibilität, Kosteneinsparung und Nachhaltigkeit

Auch wenn mehr als 2/3 der Befragten noch keine Erfahrung mit Online-Wahlen haben – die digitale Abstimmungsform bringt aus Sicht der Teilnehmenden (n=1000) viele Vorteile. 57,7 % der Befragten finden, dass Online-Wahlen weniger Aufwand bedeuten, mehr Flexibilität bieten (47,5 %) und Kosten einsparen (46 %). Dass Online-Wahlen auch im Sinne der Nachhaltigkeit eine Rolle spielen, kann mit 38,9 % Zustimmung ebenfalls hervorgehoben werden.

Besonders wichtig ist hierbei den Befragten, die bei der Online-Wahl gute bis sehr gute Erfahrungen gemacht haben (n=220), der Zeitfaktor: 62,3 % der Befragten, die schon einmal online gewählt haben, stimmten der Aussage zu, dass sie dadurch Zeit gespart haben.

Auch die freie Wahl des Zeitpunkts und des Ortes waren wichtig (46,4 % bzw. 43,6 %). Ebenso ist die Einsparung von Papier mit 47,7 % Zustimmung ein wichtiges Argument. Bessere Informationen über die Wahlmöglichkeiten sind für 22,3 % der Befragten ein bedeutender Faktor.

Online-Wahlen sind die Zukunft

74,7 % aller Befragten (n=1.000) stimmten der Aussage zu, dass Online-Wahlen die Zukunft sind. 13,8 % stimmten dem nicht zu. Von denjenigen, die mit Ja geantwortet haben, ist die Gruppe der 25- bis 34-Jährigen mit einem Anteil von 80,5 % am stärksten vertreten. Doch auch ältere Bevölkerungsgruppen sehen in Online-Wahlen die Zukunft: In der Gruppe der 55- bis 65-Jährigen stimmten 70,1 % mit Ja. Dabei ist hervorzuheben, dass in dieser Altersgruppe bislang nur die Hälfte der Befragten digitale Angebote nutzt und noch weitestgehend den Offline-Weg geht. Am stärksten wird die Aussage von der Zielgruppe der 25-34-Jährigen vertreten.

Politische Wahlen in Zukunft digital?

Um herauszufinden, ob künftig politische Wahlen online durchgeführt werden sollten, zeigt sich, dass die Bürgerinnen und Bürger einer Erprobung dieser Wahl-Form offen gegenüberstehen. 69,6 % aller Befragten wären für die Einführung der Online-Kommunalwahl, um die Online-Wahl zu testen.

62,3 % aller Befragten sind zudem der Meinung, Deutschland könne eine Vorreiterrolle einnehmen könnte, wenn politische Wahlen wie die Bundestagswahl digital durchgeführt würden. Dabei ist die Gruppe, die versucht, alles digital in ihrem Alltag zu erledigen, mit 74 % am stärksten vertreten.

 

Wenn die Teilnehmenden der Umfrage bei der Bundestagswahl am kommenden Sonntag online wählen könnten, würden 66 % aller Befragten ihre Stimme gerne digital abgeben. Diejenigen, die nicht online wählen wollen (n=207), haben vor allem einen Grund: Der Gang ins Wahllokal ist ihnen wichtig und diese liebgewonnene Routine wollen sie nicht missen (53,1 %). Sicherheitsaspekte spielen für die Befragten, die ihre Stimme online nicht abgeben möchten, nicht die dominierende Rolle (39,1 %). Online-Wahlen können sicher und geheim durchgeführt werden, sofern auf neueste Methoden der Verschlüsselung und eine Ende-zu-Ende-Verifikation der Vorgänge auf dem Wahl-Server gesetzt wird.

 

Mit der gemeinsamen Untersuchung geben Appinio und POLYAS auch wichtige Antworten zu Fragen bei der Durchführung und Konzeption von Online-Wahlen. Daher wurden die Teilnehmenden auch zu ihrer Meinung zur Barrierefreiheit befragt. 60,9 % finden dieses Thema wichtig. Interessant hierbei ist, dass nicht nur die ältere Zielgruppe Barrierefreiheit wichtig findet, sondern auch die jüngere Zielgruppe dieser Aussage zustimmt.

Weitere Informationen und noch mehr Grafiken aus der Studie sind im Whitepaper „Studie zur Verbreitung und Akzeptanz der Online-Wahl 2022“ nachzulesen. Das Paper beinhaltet zudem interessante Fakten zu den Themen Online-Wahlen und Corona, E-Voting in Europa und Sicherheit von Online-Wahlen. Zum Download >

Patricia Schwan, Geschäftsführung & Head of Sales bei POLYAS sagt: „Für eine demokratische Gesellschaft sind Wahlen eines der wichtigsten Instrumente zur Sicherung von Pluralität, Freiheit und Gleichheit. Online-Wahlen gewinnen in diesem Zusammenhang immer stärker an Bedeutung, da sie die Teilnahme von überall und zu jeder Zeit ermöglichen. Gemeinsam mit Appinio haben wir diese Umfrage durchgeführt, von der wir glauben, dass sie die Menschen ermutigen kann, diese Form der Beteiligung zu nutzen. Wir möchten uns bei dem Team von Appinio herzlich bedanken, welches unserer Umfrageidee gegenüber aufgeschlossen war, gemeinsam mit uns am Studiendesign gearbeitet hat und für das erfolgreiche Setup und die Durchführung verantwortlich zeichnete.“

Methodik:
Befragt wurden 1.000 Menschen, repräsentativ nach Alter und Geschlecht, zu ihrer Einstellung zum Thema Online-Wahlen. Die Befragung wurde über die App von Appinio vom 5. bis 7. September 2022 durchgeführt. Es nahmen gleich viele Männer und Frauen teil. Die Anzahl an Befragten pro Altersgruppe verteilt sich wie folgt: Altersgruppe 18-24: 128 Personen, Altersgruppe 25-34: 190 Personen, Altersgruppe 35-44: 218 Personen, Altersgruppe 45-54: 260 Personen, Altersgruppe 55-65: 204 Personen, Durchschnittsalter der Befragten: 41,4 Jahre

Alle Grafiken © POLYAS – Appinio: Umfrage Online-Wahlen

Über POLYAS

POLYAS verändert die Art, wie Menschen wählen: Unsere digitale Plattform revolutioniert und vereinfacht die Organisation und Durchführung von Wahlen – von der Stimmabgabe bis zur Stimmauszählung. Das POLYAS Online-Wahlsystem ermöglicht Wählen von überall, zu jeder Zeit, in Minutenschnelle. Seit über 25 Jahren stellen wir unseren Kund:innen eine nachhaltige und transparente Lösung zur Verfügung. Dabei sind Sicherheit und Vertrauen unser Fundament, denn nur dadurch kann Partizipation für alle ermöglicht und die Demokratie weltweit gestärkt werden. Zehntausende Online-Wahlen, Nominierungen und Live Votings haben wir bereits erfolgreich durchgeführt. Millionen von Menschen haben ihre Stimme mit POLYAS abgegeben. Zu unseren Kund:innen zählen über 100 Hochschulen und Genossenschaftsbanken, namhafte Vereine und Verbände (u.a. Project Management Institute, Wikimedia), Unternehmen und politische Parteien wie die CDU, SPD, FDP oder Bündnis 90/Die Grünen. Die POLYAS GmbH hat mehr als 60 Mitarbeiter:innen und Firmensitze in Kassel, Berlin und der Schweiz.

Über Appinio

Appinio ist die globale Marktforschungsplattform mit Sitz in Hamburg, die es Unternehmen ermöglicht, weltweit tausende Meinungen spezifischer Zielgruppen in wenigen Minuten zu erhalten. Jeder kann so erstmals Entscheidungen und Ideen in Echtzeit validieren – mit repräsentativen Ergebnissen von Konsumenten. Als schnellste Lösung für Marktforschung liefert Appinio Feedback aus 90+ Märkten. Über 700 Unternehmen aus allen Branchen nutzen Appinios umfassende Plattform, um Agilität und Consumer Centricity in die Realität umzusetzen. Zu den Kunden zählen unter anderem VW, Unilever, Beiersdorf, Telekom, Bertelsmann, Warner Brothers, Samsung, Jägermeister, Red Bull und About You sowie alle großen Agenturen und Unternehmensberatungen. Appinio wurde mehrfach ausgezeichnet, unter anderem als Top European Business Startup beim Pioneers Festival, mit dem Best of Mobile und Best of Hamburg Award. Jonathan Kurfess, Appinio-CEO und -Gründer, wurde im Rahmen des Business-Punk-Rankings 2020 zu den 100 wichtigsten Köpfen des Jahres gewählt. Fast zeitgleich wurde er ebenfalls in das renommierte Forbes-Ranking „30 under 30 Europe“ aufgenommen. www.appinio.com

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