Der Schlüssel für mehr Sichtbarkeit von Spitzenfrauen sind die Medien, so lautete ein Fazit, das ich kürzlich von der W:Science Konferenz des Lehrstuhl für Strategie und Organisation der Technischen Universität München mitgenommen habe. Es sind nicht die Social Media, Blogs oder LinkedIn, es sind weiterhin die Medien, auf die Spitzenfrauen aus Wissenschaft und Wirtschaft beim Thema Sichtbarkeit vertrauen sollten. Medien sind weiterhin unverzichtbar, um langfristig in der Öffentlichkeit präsent zu sein.
Pressearbeit gezielt nutzen
Die Pressearbeit ist für Unternehmen und herausragende Persönlichkeiten ein wichtiges Instrument, um relevante Themen und Unternehmensneuigkeiten zu platzieren. Manche Wirtschaftsfrauen treten daher auch gezielt mit der Presse in Kontakt, um an ihrer Sichtbarkeit zu arbeiten. Doch von einer gendergerechten Medienberichterstattung sind wir noch ein großes Stück entfernt.
Medien sollten Frauen nicht zur zum Weltfrauentag feiern und zeigen. Sie sollten dazu übergehen, Frauen aus Wirtschaft und Wissenschaft aktiv anzusprechen. Die Verantwortung, hochqualifizierte Frauen für Meldungen und Interviews anzufragen, liegt bei den Medien.
Equal-Monitoring Tools einsetzen
Medienvertreterinnen und -vertreter sollten auf ein ausgewogenes Verhältnis in der Berichterstattung achten; mit geeigneten Monitoring-Tools kann die Sichtbarkeit sowie die Anzahl von Erwähnungen von Spitzenfrauen aus Wirtschaft und Wissenschaft überprüft werden. Oftmals wird in Redaktionen eine 50:50 Berichterstattung gepredigt, ob diese dann aber erzielt wird, wird viel zu selten überprüft.
Beispiele zeigen, dass bei wichtigen Leitmedien die Berichterstattung weiterhin unausgewogen ist. Es kommen weniger Frauen in Leitartikeln, Kommentaren oder in Interviews zu Wort. Wenn Frauen mehr Aufmerksamkeit erhielten, könnten Medien stärker zu einem positiveren Bild von weiblichen Führungskräften in Wirtschaft und Wissenschaft beitragen.
Ein Beitrag für mehr Sichtbarkeit von Frauen in den Medien
Die Konferenz hat mir gezeigt, dass zwar das Bewusstsein für mehr Gendergerechtigkeit in den Medien vorhanden ist, jedoch mangelt es weiterhin an der Umsetzung. Viele Medien steuern bereits aktiv dagegen an und setzen Tools zum Monitoring ein. Dennoch ist es zeitaufwändiger eine Frau aus der Wirtschaft oder der Wissenschaft für Beiträge oder Interviews zu finden und für ein Gespräch zu gewinnen! Medien können die Karriere von Frauen in Führungspositionen positiv beeinflussen, wenn sowohl bei der Medienarbeit als auch bei der Themenauswahl die Prinzipien von nachhaltiger Pressearbeit beachtet werden. Talisman wird daher noch stärker darauf achten, dass mehr Frauen zu Wort kommen; denn es liegt an uns allen, für mehr Gendergerechtigkeit in redaktionellen Beiträgen, Interviews und Kommentaren zu sorgen.